Projekte

Realisierte Ausstellungen

Retrospektive Johan Thorn Prikker
Mit allen Regeln der Kunst. Vom Jugendstil zur Abstraktion
Museum Kunstpalast; Düsseldorf
25. März 2011- 7. August 2011

Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf präsentierte vom 26. März bis 7. August 2011 die erste große Retrospektive seit mehr als 30 Jahren zum Gesamtwerk des Künstlers Johan Thorn Prikker (1868-1932).

Die von Dr. Christiane Heiser kuratierte Ausstellung des vor allem durch seine Jugendstilwerke bekannt gewordenen Niederländers umfasst mit über 130 Werken alle Gattungsbereiche, in denen der vielfältige Künstler tätig war: Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Mosaiken, Wandmalereien, Glasfenster, Möbel, Designobjekte, Textilkunst, Bucheinbände und Teppiche. Für den reich illustrierten Katalog hat Dr. Christiane Heiser Experten aus Deutschland, den Niederlanden und Kanada gewinnen können. Er erscheint auf Deutsch und auf Niederländisch.

Plakat: Johan Thorn Prikker - Mit allen Regeln der Kunst

Kuratorinnen im Gespräch über Johan Thorn Prikker: http://www.youtube.com/user/museumkunstpalast

Johan Thorn Prikker

Die künstlerische Laufbahn Johan Thorn Prikkers (Den Haag 1868 - 1932 Köln) beginnt 1881 an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag mit dem Studium der Malerei. Bereits in den 1890er Jahren etabliert er sich in den Niederlanden mit Gemälden und Zeichnungen als eigenwilliger Symbolist. Im Jahr 1904 verlässt er die Niederlande, um in Krefeld an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu lehren. Er beginnt Wandbilder zu entwerfen. Auf Einladung von Karl Ernst Osthaus siedelt er einige Jahre später nach Hagen um. Hier beginnt seine Karriere als Gestalter moderner Glasfenster. Neben den bekannten Fenstern für die Dreikönigenkirche in Neuss verhilft ihm das Monumentalfenster ´Der Künstler als Lehrer für Handel und Gewerbe’ im Hagener Hauptbahnhof zum Durchbruch. Durch seine Mitgliedschaft im Deutschen Werkbund ergeben sich für Thorn Prikker neue interessante und lukrative Kontakte, die zu weiteren wichtigen Aufträgen führen: so etwa für die Fenster und Mosaike der ehemaligen Hagener Stadthalle, dessen reiche Ausstattung nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur noch durch das große Probemosaik `Die Lautenspielerin’ des Osthaus Museums in Hagen vergegenwärtigt werden kann.

Durch seine Lehrtätigkeit an den Kunstgewerbeschulen in Krefeld und München, an der Kunst- und Handwerksschule in Essen, an der Düsseldorfer Kunstakademie und bis zu seinem Tod 1932 in Köln an den Werkschulen, nahm Thorn Prikker einen immensen Einfluss auf zukünftige Künstlergenerationen. Insbesondere für die Entwicklung der modernen Monumentalkunst war sein künstlerischer Beitrag entscheidend. Dies bezeugen eindrucksvoll die architekturgebundenen Werke, insbesondere im Rheinland und dem Ruhrgebiet: darunter die Fenster in der Essener Auferstehungskirche (1927) und in St. Georg in Köln (1928), die Wandmosaike ‚Der Tag’ und ‚Die Nacht’ sowie das großformatige Glasfenster im Foyer des Kunstmuseums im Düsseldorfer Ehrenhof. Letztere waren 1926 als Teil des künstlerischen Programms der Grossausstellung GeSoLei (Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen) angefertigt worden.

Einzelausstellungen zu Thorn Prikker nach 1932:

Voor de kunst, Utrecht 1932; Kaiser Wilhelm Museum Krefeld, 1932, 1949, 1966 und 1982; Galerie Nieuwenhuis-Segaar, Den Haag 1938; Stedelijk Museum, Amsterdam 1968; Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen 1967; Pfalzgalerie, Kaiserslautern 1982; Commanderie Sint Jans, Nijmengen 1983; Kloster Marienthal, Hamminkeln 1990; Museum voor Vlakglas en Emaillekunst, Ravenstein 2005; Glasmalereimuseum Linnich 2007; Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam 2010, Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011.